Immer mal wieder höre ich in Gesprächen, dass Angst doch ein wichtiges Gefühl sei. Schließlich würde uns die Angst davor warnen, uns in riskante oder gar lebensbedrohliche Situationen zu begeben.
Angst weist also auf bedrohliche Geschehnisse hin oder warnt davor. Genau hingesehen ist jede Angst, wenn wir sie zu ihren Wurzeln zurückverfolgen, die Angst unseres Egos vor der Vernichtung. Wir können es Existenzangst nennen. Wenn wir in der Wüste einem Löwen begegnen, oder auch einfach nur ohne Wasser in der Wüste unterwegs sind, kann der Ausgang schon mal der Tod sein. Das vermeintliche Ende unserer Existenz.
Doch diese Angst befällt uns auch, wenn wir den Eindruck entwickeln, wir würden uns unsere Wohnung, unseren Lebensstil, unser gewohntes Leben nicht mehr leisten können. Hier geht es um die materielle Sicherheit.
Und interessanterweise befällt uns die Existenzangst auch dann, wenn wir uns nicht geliebt fühlen. Oder wenn wir Angst davor haben, nicht mehr geliebt zu werden. Das ist offenbar für die meisten Menschen ein zutiefst bedrohlicher Zustand – Existenz-bedrohend.
Ich gehe davon aus, dass wir alle die eine oder andere Variante dieser Angst gut kennen.
Die Angst die uns bewegt
Okay, wir kennen diese Angst, aber schützt sie uns wirklich vor Bedrohung? Mag sein, dass tatsächlich der eine oder die andere Mal etwas aus „Vorsicht“ nicht getan hat. Mag sein, dass durch diese „Unterlassung“ ein schlimmeres Geschehen abgewendet worden ist. Eventuell. Wissen tun wir es nicht.
Was macht Angst also mit uns? Macht sie uns stärker? Oder schneller? Schenkt sie uns mehr Möglichkeiten zu agieren? Ich denke: Nein, tut sie nicht.
Im Grunde hindert uns Angst, sie lässt uns starr werden, bewegungslos – ein bisschen wie totstellen.
Immer dann, wenn wir uns in die Angst hinein begeben, nehmen wir uns Handlungsoptionen. Angst ist außerdem ein hochwirksames Mittel, um ganze Menschenmassen zu manipulieren und zu lenken.
Angst vor Terror, vor Kriegen, Angst davor, unsere finanzielle Sicherheit zu verlieren, unseren Job,….wir können diese Liste noch viel weiter führen. Wovor hast DU Angst?
Warum es wichtig ist, die Angst gehen zu lassen
Jedes mal, wenn ein Ereignis möglichst viele Menschen schockiert, traumatisiert und ihnen nahelegt, ihre Existenz sei bedroht, geschieht etwas mit der Welt. All diese Energien gehen geballt in das morphogenetische Feld und verbreiten sich. Angst kann überschwappen – Freude übrigens auch. Jedes mal, wenn wir zulassen, dass die Angst uns absorbiert, füttern wir den Hass. Denn eine Reaktion auf Angst ist Ablehnung, Wut bis hin zum Hass.
Gerade jetzt in dieser Zeit, zeigt sich der Müll der Vergangenheit. Alte energetische Reste kommen an die Oberfläche, um bearbeitet zu werden. Und dazu gehören mit Sicherheit auch verschiedene Facetten von Angst, neben jeder Menge anderer Gefühle.
Entscheide neu
Doch es macht einen riesigen Unterschied, ob ich die Gefühle in mir spüre, sie wirklich sehe und benenne: ah, das ist also…. Oder ob ich mich einfach hineinfallen lasse. Bei letzterem kann es schon mal geschehen, dass ich vorübergehend darin versinke.
Alles, was sich in uns zeigt, will gesehen werden, damit wir es LIEBEVOLL ansehen und akzeptieren als Teil von uns. Dann kann sich alles an Schmerz, Wut, Trauer und ja auch Angst auflösen und sich verabschieden.
Die Lösung
Schau hin, z.B. nach Berlin, oder nach Syrien oder Amerika und nimm deine Gefühle wahr. Benenne sie. Sie dürfen da sein. Du kannst dir auch sagen: ich wähle, diese Situation anders zu sehen.
Und dann sende Licht in die Situation – bedingungslos und wahllos. Das heißt, entscheide nicht, wer Licht bekommt und wer nicht. Wir sind ohnehin alle miteinander verbunden und es wird Zeit, die Trennungen aufzuheben.
Lade eine göttliche Lösung in die Situation ein, gib sie damit aber auch ab. Wir können ohnehin nicht beurteilen, wozu sie dienen kann. Soviel ist aber gewiss, alles Geschehen trägt einen Sinn in sich. Wir erkennen ihn oft nur nicht. Und das allerwichtigste: lass dich nicht in Angst versinken – denn damit stärkst du nur genau jenes, was du gar nicht willst.
Nicola
Dezember 27, 2016 — 8:22 am
Liebe Anne-Ruth
auch ich habe mir schon viele Gedanken über Angst gemacht. Und ich komme zu dem Schluss, dass Angst auch nur entsteht, wenn man kein Vertrauen hat.
Ich denke wir wurden dazu erzogen, dem System zu trauen, der Regierung und anderen Institutionen, also auch damit unsere Verantwortung genau diesen zu übertragen. Und wenn wir Verantwortung jemandem anderen übertragen, müssen wir nicht mehr selbst entscheiden, denn dann tun es andere für uns. Somit lassen wir uns alle Kompetenzen entziehen, über uns selbst zu entscheiden. Das wiederum hat auch zur Folge, dass wir gesagt bekommen, was wir zu denken und zu fühlen haben. Und irgendwann sind wir uns selbst so entfremdet, das wir weder wissen, was wir fühlen sollen, was wir tun sollen.
Allein in der Kindheit darfst du nicht fühlen was du fühlst: sei nicht so wütend, sei nicht so ängstlich, lach nicht so doof, das ist nicht witzig, hör auf rumzuschreien etc….Der einzige Weg aus der Angst ist für mich der, sich selbst wieder zu finden, selbst wieder zu spüren, wer man ist, was man fühlt, wie man denkt etc und wieder die Verantwortung für sein Denken und Handeln zu übernehmen, dann verschwinden auch wieder viele Ängste… ein sehr schöner Artikel von dir! Danke für die Anregung, noch einmal über dieses Thema nachzudenken!!
Ich grüße dich herzlichst
Nicola
anneruth
Dezember 27, 2016 — 1:24 pm
Liebe Nicola,
du sprichst mir aus dem Herzen. Ich möchte noch hinzufügen, wenn unser Herz die Wahrheit über uns mitteilt, kann es nur die Wahrheit unseres göttlichen Ursprungs sein. Denn nur wenn wir mit dem Herzen wissen, dass wir a) unendlich geliebt und b) unsterblich sind, bleibt da kein Raum mehr für Angst. Wovor könnten wir denn dann noch Angst haben?
in Verbundenheit herzlich Anne-Ruth