Weihnachten in der Kindheit war für sehr viele Menschen in irgendeiner Weise zauberhaft. Es gab vielleicht ein kleines Geheimnis, ein Weihnachtszimmer, einen erst am Heiligen Abend lichtvoll geschmückten Weihnachtsbaum…..Was auch immer, für sehr viele Kinder hat Weihnachten etwas mystisches, es gibt den Zauber der Weihnacht. Auch in anderen Ländern Europas.
Ich erinnere mich an früher, und es war niemals mehr so schön wie damals. Wir hatten ein Weihnachtszimmer, das erst betreten wurde, nach dem wir in der Kirche waren und gegessen hatten. Dort standen Baum und Krippe, vor denen erst mal ausgiebig gesungen wurde, und wir Kinder haben z.B. das Weihnachtsspiel gespielt. Und die Spannung stieg, denn wir sahen schon einen Gabentisch, der aber mit einem Tuch abgedeckt war. Schließlich ging es ja nicht in erster Linie um die Geschenke, sondern um Jesu Geburt.
Es war so festlich und so aufregend. Und die Tage danach waren sehr ruhig, jeder konnte sich seinen Geschenken widmen, spielen oder in Ruhe lesen. Diese Gefühle hielten sich etliche Jahre.
Es ändert sich alles
Doch plötzlich bist du erwachsen, oder lebst alleine, oder mit einem Partner, und jetzt wird es richtig schwierig. Was auch immer deine Weihnachtssozialisation auch war, die deines Partners war mit einer großen Wahrscheinlichkeit anders. Mag sein, dass deine Erinnerungen nicht so schön sind wie meine. Dann bist du vielleicht froh gewesen, es anders machen zu können. Doch wenn du schöne Erinnerungen hast, dann versuchst du irgendetwas von dem Schönen zu behalten. Dein Partner aber vielleicht auch. Und seine schönen Dinge sind unter Umständen völlig anders als deine.
Selbst wenn du dann Kinder hast, die du mit Weihnachtszauber umhüllst, es ist nicht das Gleiche. Dein Partner macht vielleicht mit, vielleicht aber auch überhaupt nicht, und Weihnachten besteht im Nu aus vielen Kompromissen. Es kann viele Jahre dauern, bis sich zwischen Paaren ein eigenes Weihnachtsritual entwickelt, wie auch immer das dann aussieht.
Ehrlich, ich trauere immer noch den Kindheitsgefühlen nach, obwohl das schon echt lange her ist.
Der Zauber der Weihnacht – reloaded
Natürlich bin ich schon groß, und weiß, dass ich selbst verantwortlich dafür bin, das mein Weihnachten heute dem entspricht, was mein Herz will. Doch was will mein Herz?
Ich möchte mit Menschen zusammen sein, mit denen ich über Dinge sprechen kann, die mir wichtig sind. Mit denen ich vielleicht singen kann, denn singen macht Spaß, selbst wenn man es nicht kann. Mit denen ich mich gemeinsam über das LICHT freuen kann. Die sich genauso in eine meditative Stille begeben können und wollen wie ich.
Und mit denen es einfach ein freudiges, fröhliches Miteinander ist. Das wünsche ich mir.
Was wünschst du dir? Was ist für dich wichtig? Und wie könntest du das, was für dich wichtig ist, in dein Leben ziehen?
Vielleicht bedeutet es, sich tatsächlich aus Traditionen zu lösen. Freunde statt Familie einzuladen, oder auch einfach sich zurückzuziehen. Oder fremde Menschen zu einem Essen einladen und schauen, was geschieht. Vielleicht auch einen Spieleabend? Alles ist möglich, was das Herz erfreut. Denn darum geht es Weihnachten. Es geht um FREUDE. Freude darüber, dass das Licht in die Welt gekommen ist.
Und in diesem ganz besonderen Jahr kommt es ungleich intensiver wieder auf die Erde. Die Christusenergie ist dabei sich, sich in voller Macht zu manifestieren.
So ertappe ich mich dabei, beim Wäscheaufhängen zu singen:…. komm ach komm ins Herz hinein, lass es deine Krippe sein….
Da ist er dann wieder, der Zauber der Weihnacht – eben einfach reloaded
Nicole
Dezember 24, 2016 — 2:04 pm
Singen ist super 😎 nicht nur zu Weihnachten.
Was Du, liebste Anne-Ruth, über die weihnachtlichen “Partner-Inkompatibilitäten” schreibst, habe ich als kleiner Mensch alle Jahre wieder miterleben müssen. Denn meine Eltern haben sich mit unschöner Regelmäßigkeit über den Weihnachtsbaum gestritten. Meine Mutter wollte unbedingt immer schon dann einen kaufen, wenn es die ersten im Handel gab. Sie hatte nämlich Angst, später keinen mehr zu kriegen, was natürlich völliger Unsinn war. Aber um des lieben Friedens willen hat mein Vater dann immer schon Anfang Dezember einen Baum gekauft, im Keller in einen Eimer Wasser gestellt und dann jeden Tag nach dem armen Kerl geguckt, bis dann endlich Heiligabend war. Und dann ging der Tanz erst so richtig los. Während mein Vater einen eher schlicht geschmückten Baum bevorzugt hätte, konnte meine Mutter ihn gar nicht voll genug hängen haben. Mein Vater hätte am Ende lieber noch viel von den grünen Tannenzweigen gesehen, meine Mutter am liebsten gar nichts mehr. Bis dann der Weihnachtsbaum endlich in gefühlten Tonnen von Lametta (damals noch aus Blei), Engelshaar (inzwischen ganz verboten) und anderem Baumschmuck “ersäuft” worden war, hing der heiligabendliche Haussegen noch schiefer als die schon in Vertrocknung begriffenen Zweiglein. Und so saßen meine beiden Eltern dann oft an Heiligabend neben dem Zankapfel-Baum und gifteten sich wortlos an. Damit konnte ich als kleines Mädchen nicht so wirklich gut umgehen. Und so verbinde ich mit Heiligabend noch immer, auch heute noch, unangenehme Gefühle der Zwistigkeit. Wahrscheinlich mein nachhaltigstes “Weihnachtsgeschenk” 😉
Dennoch werde ich es mir nicht nehmen lassen, heute mit meinem Mann eine gepflegte Runde Karaoke zu singen, wobei tatsächlich sogar ein Weihnachtslied mit von der Partie sein wird. “Merry Christmas” von Slade 😛
Liebste Anne-Ruth, DANKE für Dein Blog!
Norbert
Dezember 25, 2016 — 2:16 pm
So oder so. Fröhliche Weihnachten euch allen und danke für deine schönen Ausführungen, liebe Anne-Ruth
anneruth
Dezember 27, 2016 — 12:52 pm
Lieber Norbert,
danke, das wünsche ich dir auch (gehabt zu haben;-) ) .
mit liebem Gruß Anne-Ruth