Transformation kann ganz schön heftig sein. Die letzten Wochen haben es mir am eigenen Leib gezeigt. Ich war der Phönix, der zu Asche verbrannte. So hohes Fieber, dass ich meinte zu verglühen. Und etwas in mir ist verbrannt, soviel habe ich schon mitbekommen. Mein Weg führte dann ins Krankenhaus, und dort wurde der Prozess dann – tja, was auch immer, aber aus dem Verbrennen hinausgeleitet. Das Gefühl ein halber Phönix zu sein, blieb über.
Der halbe Phönix
Dieser wunderbare Vogel, der verbrennt und aus der Asche neu entsteht, ist das beste Beispiel für Transformation. Stirb und werde. Und ganz sicher ist vieles transformiert worden. Einige traumatische Erlebnisse mit Krankenhäusern wurden sanft korrigiert, und mittendrin hatte ich ein wundervolles Gefühl der Klarheit. Es wurden mir Bilder geschenkt, die sich vor meinen geschlossenen Augen wie ein Film abspielten. Zum ersten Mal.
Doch all dies verschwand wieder, es war eine Andeutung des neuen Phönix, der sich bald entfalten möchte. Übrig blieb ein Gefühl von Halb-Sein. Nichts Ganzes – fast wie Transformatio- Interruptus. Der halbe Phönix.
Der Weg ist das Ziel
Wahrscheinich kennt ihr das auch, dieses Gefühl nicht mehr ganz da aber auch noch nicht dort zu sein. Wir stecken mittendrin in den Veränderungen, sie fordern uns auf unterschiedliche Art und Weise. Bei dem einen ist es mehr die Psyche, die sich gar nicht mehr vorstellen kann, dass es jemals besser wird, die anderen verarbeiten diese enormen Energien körperlich. Ganz offensichtlich gibt es nicht den einen Weg, sondern viele persönliche Wege. Und jeder dieser Wege trägt auch etwas von dem Ziel in sich. Jeder Weg formt uns, bringt in uns unsere Schwächen aber auch unsere Stärken zum Vorschein. So betrachtet ist jeder Weg schon auch ein Ziel. Und dazu gehören die Phasen, in denen anscheinend gar nichts geschieht genauso dazu.
Geduld – die Tugend der Reife
Bei diesem aus menschlicher Sicht und Zeitrechnung schon so lange währendem Weg in das Neue ist die Tugend der Geduld extrem nützlich. Jedes Mal, wenn wir uns einen inneren Zeitpunkt gesetzt haben….dann wird es besser, sich wandeln oder was auch immer, erreichen wir einen neue Zenit. Der kommt und geht oft, ohne dass wir unser vermeintliches Ziel erreicht hätten. Und wir haben die Wahl, wie immer, zu entscheiden wie wir damit umgehen. Resignieren wir, weil ja doch nichts geschieht, oder üben wir Geduld.
Je reifer wir auf diesem Weg werden, desto häufiger gelingt es, Geduld zu haben. In dem Wissen, dass alles seine Zeit benötigt, und dass so vieles geschieht, das wir gar nicht mitbekommen. So ist der halbe Phönix zwar ein komischer Zustand, aber auch ein vorübergehender, der seinen Sinn in sich trägt. Auch dann, wenn er sich nicht erschließt.
Nicola
Februar 1, 2017 — 1:28 pm
Hallo liebe Anneruth!
Ich glaube ich weiß wovon du rederst. Nach einem stürmischen Jahr, dass mich sehr hin- und hergerissen hat, zeitweise ohne einen festen Wohnsitz (für mich vor ein paar Jahren unvorstellbar!!) komme ich langsam wieder an das Ufer. Allerdings hatte ich zwischenzeitlich wirklich das Gefühl mich komplett verloren zu haben. Wenn ich aber deinen Artikel lese, macht es tatsächlich Sinn. Der Phönix… neu aus der Asche geboren… so hatte ich das noch nicht gesehen. Mein Wunsch war, dass ich wieder die “Alte” werde…. dabei habe ich jetzt die Möglichkeit eine ganz “Neue” zu werden. Dieser Gedankenimpuls hat es für mich sehr in sich! Und die Ungeduld begleitet mich ständig. In mir ist ein drängendes Gefühl wachsen zu wollen…und ich weiß nicht wie, dabei tue ich es anscheinend die ganze Zeit…eine sehr komische Zeit….aber deine Zeilen sind sehr beruhigend… ich danke dir sehr dafür liebe Anneruth!
anneruth
Februar 5, 2017 — 9:58 pm
Liebe Nicola,
danke für deine Zeilen. Da ich mich im Moment sehr halb fühle und immer noch in der Rekonvaleszenz bin, komme ich nicht so schnell zu all den Dingen, die noch anstehen. Ich freue mich aber immer, wenn einer meiner Texte eine kleine Hilfestellung sein kann und bin dankbar dafür, es auch zu erfahren.
herzlich AnneRuth
Mary
Februar 6, 2017 — 3:05 pm
Hallo liebe Anne-Ruth, ja es geschehen wundersame Dinge mit jedem einzelnen von uns und mit allem um uns herum.
Vieles davon kann das Bewusstsein noch garnicht erkennen, aber warum ist das so?
Es gibt unzählige von Gründen doch glaube ich, daß es der Verlust unsere Neugierde ist. Unsere tiefe Trauer in uns und der Überzeugung nicht wirklich etwas ändern zu können. Verändern zu können, ja du hast in einem recht, wir können die Vergangenheit nicht verändern aber wir können unsere Sichtweise darauf verändern wenn wir uns selbst vergeben somit vergeben wir auch allen anderen.
Ein halber Phönix zu sein, das gibt es nicht. Der eine vergeht der neue wird geboren. Genau wie auch du Wiedergeboren bist in deinem Sein. Du bist dein eigener Phönix und wirst in jeder neuen Erkenntnis Wiedergeboren.
Sei die schönste Vision deiner selbst.
Hugs, Love and Peace for you , me , everybody and the World from to ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ☺
War es nicht das worum wir immer gebetet haben wofür wir immer und immer wieder meditiert haben?