Eine Initiation bezeichnet immer einen Übergang von einer Stufe, einem Lebensabschnitt oder auch Abschnitten einer spirituellen Ausbildung zur nächsten. Früher war dieser Übergang für die Menschen bedeutsamer, als wir es heute wahrnehmen. Der Schritt z.B. von der Kindheit in das Erwachsenwerden, gekennzeichnet durch Konfirmation, Weihe, Bar Mitzwa und ähnliches war immer ein bedeutendes Fest.
Letztlich könnten wir statt Initiation auch Einweihung oder Reifeprüfung sagen. Immer geht es um eine Gemeinschaft, ob sie nun offensichtlich oder geheim ist, in die aufgenommen wird.
In der Regel gibt es dabei Rituale, durch die der Proband hindurch geht. Manche davon sind schlicht und einfach, andere fordern viel von dem Einzuweihenden.
Wozu dienen diese Initiationen?
Macht es in der heutigen Zeit noch Sinn, sich mit Initiationen auseinander zu setzen? Oder ist das nicht eigentlich überholt?
Wenn ich an die Initiationsriten der Indianer zur Mannbarkeit denke, dann waren das höchst intensive Erlebnisse, die den Menschen anschließend sehr geprägt und begleitet haben.
Ein auf sich selbst zurückgeworfen sein, sich mit den eigenen Ängsten auseinander zu setzen, und sich den „Dämonen“ im Inneren zu stellen, verändert.
Immer mehr denke ich, dass es für alle Menschen eine sinnvolle Angelegenheit wäre, sich so intensiv mit dem eigenen Inneren auseinander zu setzen. Und genau betrachtet, findet genau das auch seit einiger Zeit vermehrt statt. Wir haben es nur noch nicht benannt.
Sich der eigenen Dunkelheit stellen
So mittendrin auf dem Weg in eine neue Welt, in eine neue Ära geschieht rundherum eine Initiation in das Licht. In jedem von uns. Wir werden konfrontiert mit unserer Dunkelheit, unseren Ängsten, unserem Schmerz.
Nur im Gegensatz zu früher, als solche Zeiten fest umrissen waren und einen Rahmen erhielten, laufen diese Prozesse (leider) nur noch nebenher ab.
Die wenigsten Menschen nehmen sich Zeit dafür, sich zurück zu ziehen und nach Innen zu schauen. Da braucht es dann schon mal eine längere Krankheit, die uns aus dem Alltag hinaus nimmt, damit genug Zeit dafür da ist. Ob wir die Zeit dann auch entsprechende nutzen, ist noch einmal etwas anderes.
Was geschieht denn, wenn wir uns der Dunkelheit stellen?
Wir kommen in Kontakt mit dem Verborgenen, mit dem Unterdrückten.
Kennst du das? Wenn du einfach ganz still sitzt und nichts tust?
Erich Fromm beschrieb es schon in der Kunst des Liebens als Methode, sich selbst lieben zu lernen. Nicht ablenken durch Musik, Fernsehen, trinken, essen, rauchen… sondern einfach sitzen und spüren.
Die Initiation des Lichts
Es geht dabei um mehr als nur die Gedanken loszulassen. Es geht um das Hinspüren in die Gefühle und Emotionen. Da entsteht Unruhe, vielleicht sogar so stark, dass du am liebsten weglaufen möchtest. Oder du wirst ganz traurig, wütend, resigniert oder was immer auch.
In der Regel sind es die Gefühle, die wir eben nicht fühlen möchten und die wir mit viel Kraftaufwand erfolgreich unter Umständen schon viele Leben lang unterdrückt haben.
Doch das geht jetzt nicht mehr. Die Initiation in das Licht bedeutet die Auflösung jeglichen Schattens in uns. Manches geht von alleine, löst sich mit der zunehmenden Frequenzsteigerung des einströmenden Lichtes auf. Anderes will erst gesehen und anerkannt werden, damit es gehen kann. Jeder von uns befindet sich in diesem Prozess. Dem einen oder anderen ist es mehr bewusst, bei vielen läuft es unbewusst ab, unter der Oberfläche. Aber drücken kann sich keiner.
Da Zeit ja relativ ist, spielt sie auch in diesem Geschehen keine Rolle. Jeder einzelne von uns wird durch diese Verwandlung gehen. Und das ist eine gute Nachricht. Eine sehr gute sogar, schließlich endet sie damit, dass wir wieder in unser ursprüngliches Sein zurück finden können. Früher oder später…..aber mit Gewissheit. Ich freue mich drauf.
Nicole
Februar 14, 2017 — 5:21 pm
Es ist schon sehr viele Jahre her, da hatte ich einen “schrecklichen” Traum:
Ich stand vor einer Kellertür und es wurde mir gesagt, dass ich diese auf gar keinen Fall öffnen dürfte. Wer mich kennt, weiß, dass mich solche Ansagen unwiderstehlich zum Ungehorsam herausfordern 😉 und so öffnete ich selbstverständlich diese Kellertür. Was ich dahinter sehen musste, war so grausam und so schrecklich und so widerwärtig, dass ich es hier netzöffentlich noch nicht mal dann enthüllen wollte, wenn ich die passenden Worte dafür fände. In all meinem blanken Entsetzen sagte man mir, dass all dies ein Teil von mir wäre und dass ich damit, da ich es ja unbedingt hatte sehen wollen, nun auch fertig werden müsste. Was für ein epochaler Auftrag!
Ich erwachte schweißgebadet und am ganzen Körper zitternd. Dennoch nahm ich mir den “Auftrag” sehr zu Herzen und stellte mich den/meinen Dämonen, derer ich im Traum so unvermittelt und unvorbereitet angesichtig geworden war. Tatsächlich stellten sie sich bei näherer Betrachtung sozusagen als meine Brüder und Schwestern heraus, die einfach mal mit bei mir am Tisch sitzen wollten, wenn ich das mal so bildhaft ausdrücken darf. Und je mehr ich mit meinen Dämonen bekannt und sozusagen befreundet wurde, desto mehr lehrten sie mich. Das war oft schmerzhaft, aber immer lohnend.
Heute kann ich mehr denn je zu meiner dunklen Seite der Macht stehen 😎 und all das, was (und wer und wie) ich bin, ohne Vorurteile und ohne Vorbehalte akzeptieren. Das gefällt beileibe nicht jedem, der mit mir zu tun hat. Aber ich bin auch nicht dafür geschaffen, jedem zu gefallen. Niemand ist das 😛
Das eigene Potenzial zu entdecken heißt, in alle Richtungen zu ermitteln. Denn nur, wenn wir alle Informationen und alles Wissen gesammelt haben, das wir sammeln sollten und konnten, ist unsere irdische Mission komplett.
Meine Meinung 🙂
Mary Charlotte Kupferberg
Februar 14, 2017 — 7:33 pm
Du bist toll so wie du bist niemand ist weniger dunkel als du! Hugs, Love and Peace for you , me , everybody and the World from to ! ! ! ! ! ! ! ☺
anneruth
Februar 16, 2017 — 3:09 pm
Liebe Nicole, das ist mehr als deine Meinung. Darum geht es doch, sich der eigenen Dämonen bewusst werden und in dem Moment, in dem ich sie mir ansehe, haben sie Botschaften für mich, die mich dann weiter bringen.
Annehmen was ist. Die Angst vor dem, was wir nicht kennen ist tausend mal schlimmer, als das “Schlimmste” was uns geschehen kann, wenn wir uns dieser Angst stellen. Dazu gehören eben auch unsere dunklen Seiten.
herzlich AnneRuth
Mary Charlotte Kupferberg
Februar 14, 2017 — 7:31 pm
Ich freue mich so viel Weisheit zu lesen soviel Hoffnung und glaube, soviel Schönheit und Liebe . Mein ist voller Freude. ☺