Wer wünscht ihn sich nicht, den Frieden. Wie schön wäre es, in einer Welt frei von Kriegen , Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung zu leben.
Weltfrieden gehört zu den Standard-Wünschen einer jeden Miss Wahl. So viele Dinge im Außen könnten geändert werden, müssten geändert werden. Bla, bla…
Könnte, sollte, müsste – solche Worte können wir uns auch gleich sparen. Das klingt doch sehr nach: irgend jemand könnte doch jetzt mal etwas anders machen. Wenn doch nur die Regierungen…., oder das Militär, oder wer auch immer….
Ja, Frieden ist etwas Besonderes.Ein Zustand der inneren Ruhe, der Balance. Schade eigentlich, denn Frieden ist ein wunderbarer Zustand, der nicht besonders, sondern alltäglich vorkommen darf.
Doch wie kommt Frieden in unseren Alltag?
Den Groll in uns erkennen
Hand aufs Herz – wer ist wirklich frei von Groll? Dieser Begriff stammt aus dem Kurs in Wundern (EKiW). Er ist umfassend und meint sowohl Ärger, Wut wie auch Hass.
Tatsächlich gab es eine Zeit, in der ich mir vorgemacht habe, ich sei frei von Wut und Ärger.
Oh, im Selbstbetrug sind wir Menschen Meister. Ich habe in der Tat keine Wut gespürt, was aber nicht bedeutet, dass keine da war.
Mit dem Begriff Groll habe ich mich eine lange Zeit beschäftigt, und habe irgendwann begriffen, dass er in vielen Formen vorkommen kann. Du brauchst keine direkte Wut zu haben und kannst trotzdem voller Groll sein. Groll ist etwas sehr Tiefliegendes, Unterschwelliges. Groll kann sich super verstellen, so dass wir ihn als solches oft gar nicht erkennen.
Doch immer, wenn du aus deiner Mitte heraus fällst, du gereizt bist, bist du schon im Groll.
Groll ist eine Reaktion auf einen (vermeintlichen) Angriff. Und das muss keineswegs ein körperlicher Angriff sein. Vielleicht stellt jemand vermeintlich deine Fähigkeiten oder dein Urteil in Frage und das Ego empfindet das als etwas Bedrohliches. Selbst die Fliege an der Wand kann dich angreifen, indem sie dich nervt.
Der Frieden beginnt Innen
Wenn ich es genau nehme, greift uns niemand wirklich an. Das tun wir schon selbst. Wie oft sind wir erbarmungslos mit uns Selbst? Oder du sagst zu dir: man bin ich blöd, ich bin ein Idiot, oder vergleichbare Ich bin –Sätze?
Wie häufig verurteilst du dich, weil du deinem eignen hohen Standard nicht entsprochen hast?
Du warst nicht nett genug, hast nicht genug getan, hast Fehler gemacht und bist deshalb jetzt auf keinen Fall mehr liebenswert.
Wie oft lassen wir uns von Kleinigkeiten aus dem Gleichgewicht bringen? Oder wie schnell lassen wir uns von Parolen oder aufgeblähten Schreckensnachrichten mitreißen oder anstecken? Wann bist du GEGEN etwas? Und wie oft?
All diese Dinge lassen uns in vielen Emotionen verweilen, aber sicher nicht im Frieden.
Frieden ist ein FÜR-Etwas Gefühl. Und zunächst einmal ein Gefühl für uns Selbst. Frieden kann nur in dir Selbst beginnen. Immer wenn du ein Gefühl hast, dass dich aus deiner Mitte heraus reißt, will dieses Gefühl gesehen werden. Du kannst ihm auf die Spur kommen, schauen, was dahinter steckt, und dann annehmen, was du entdeckst.
Erst wenn wir die Baustellen in uns, unseren Groll erkannt und aufgelöst haben, kann auch um uns herum Frieden herrschen.
Es geht um Vergebung
Was aber auch heißt, jeder von uns ist für den Frieden in der Welt verantwortlich. Und zwar indem wir uns vergeben. Und danach den Menschen um uns herum.
Denn Innen ist wie Außen, unten wie oben und das Kleine wie das Große. Das ist ein kosmisches Gesetz.
Das ist gleichzeitig auch eine gute Nachricht, denn dadurch werden wir doch völlig unabhängig von denen „da oben“.
Der Frieden der Welt von morgen beginnt HEUTE in dir und in mir.
Nicole
Dezember 28, 2016 — 2:25 pm
Ich kann Dir, liebe Anne-Ruth, in dieser Sache nur von Herzen beipflichten. Doch wie sagte schon Schiller?
“Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.”
Ich würde mich zwar nicht als fromm bezeichnen, zumindest nicht im kirchlichen Sinne 😉 aber ich habe trotzdem böse Nachbarn, die mir das (Er)leben von Frieden unmöglich machen und denen ich das ganz sicher nicht vergeben werde.
So muss mein Groll wohl fürs Erste bei mir bleiben. Jedenfalls muss Groll sich bei mir nicht verstecken und das ist doch auch schon mal was wert 😛
Friedliebende Grüße von Nicole mit dem Groll 😀