Manchmal fordert uns das Leben ganz besonders, und zwar immer dann, wenn du mitten aus dem Flow plötzlich gestoppt wirst. Es scheint, wie in einem Stop und Go auf der Autobahn, das die Geschwindigkeit abrupt reduziert wird.
Abgesehen davon, dass das Bild der Autobahn nicht durchgängig stimmt, gibt es aber Phasen unsers Lebens, auf denen wir uns auf der Überholspur befinden. Dann wieder fahren wir ganz rechts, auf der Schleichspur. Und es scheint, als hätten alle anderen ein höheres Tempo, als wir selbst.
Das kann schon sehr frustrierend sein, bis hin zur Resignation. Und gerade fühlt es sich ebenfalls so an. Endlich hast du deinen Weg gefunden, so scheint es. Und es fühlt sich stimmig an, es fluppt und trägt dich wie auf Schwingen. Doch dann wachst du auf, und alles fühlt sich anders an. Wo ist der Schwung der vergangenen Tage hin? Wie kommt es, dass da wieder die alten Gefühle hochkommen, die du gerade überwunden dachtest?
Stop und Go
Auf der Autobahn bist du in diesen Stop and Go Phasen nur ein Teil vom Ganzen. Im Grunde wie im wirklichen Leben. Denn wir schwingen immer mit allem mit. So kann es sein, dass du gerade etwas aufgefangen hast, dass sich energetisch in der Welt zeigt. Das betrifft dann nicht nur dich, sondern in der Regel viele andere Menschen auch. Das tröstet in dem Moment, in dem du es realisierst.
Unsere Seele hat ihren eigenen Fahrplan, der sich nicht immer mit unserem Egoplan vereinen lässt. Wenn du mitschwingst, dann deshalb, weil es Themen sind, die sich auch in dir noch nicht völlig gelöst haben.
So wunderte ich mich gestern, dass ich gar nicht so freudig in dieses so positiv empfangene Jahr starten konnte. Weg war sie, die Freude und die Leichtigkeit. Statt dessen eine große Dämpfung, oh ja, die Energien in mir waren nicht so schön. Das steigerte sich noch bis heute.
Da war offenbar etwas, dass gesehen werden wollte.
In der Ruhe liegt die Lösung
Beim Stop und Go werden wir gezwungen, unsere Geschwindigkeit zu reduzieren, und aufmerksam zu sein. Wer da nicht sehr präsent ist, kann leicht in einen Unfall verwickelt werden. Das ist mir auch schon mal geschehen, in so einer Situation. Wenn ich nicht gut aufgepasst hätte, wäre die Unaufmerksamkeit der hinter mir fahrenden Person schlecht ausgegangen.
Bei den persönlichen Tempodrosselungen geht es ebenfalls um Aufmerksamkeit. Und dann ist die Lösung tatsächlich Ruhe. So brauchte ich eine Zeit in meditativer Stille, um die noch vagen Gefühle des Unbehagens definieren zu können. Und kaum hingeschaut zeigten sie sich auch schon, eine tiefe Trauer und ein Gefühl der Resignation. Nun ging es aber nicht darum, unbedingt herauszufinden, wo diese Gefühle herkamen. Sie wollten einfach akzeptiert werden. Aha, da ist eine tiefe Trauer und oh, da ist auch eine Resignation. So fühlen sie sich an. Okay. Ich sage ja dazu, ich nehme sie an.
Mit ein bisschen Unterstützung der Engel haben sie sich dann aufgelöst und sofort verwandelte sich das Gefühl in mir. Und es ist schön, wenn nach dem Stop wieder das Go kommt. Denn es geht immer weiter, und die Geschwindigkeit ist nicht wirklich ausschlaggebend.
Im Gegenteil, manchmal ist langsamer schneller – wie bei Momo. Schon deshalb, weil Zeit nun wirklich relativ ist – in jedem einzelnen von uns.
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