Was wir uns oft schon wünschen, ist es gesehen zu werden. Doch es gibt noch einen weiteren Schritt: das Erkennen. Wenn Sarah Conner singt: ich sehe dich mit all deinen Farben ist es nah dran am Erkennen.
Gesehen werden bedeutet für viele Menschen das erste Mal wahrgenommen zu werden, mit Wünschen und Bedürfnissen, mit Einschränkungen und Ängsten. Grad so, wie sie in diesem Augenblick sind.
Das Erkennen des Anderen…
…bedeutet noch mehr. Es ist ein tiefgreifendes Wissen um den Anderen. Biblisch ausgedrückt erkannte ein Mann eine Frau und wurde damit EINS mit ihr.
Wenn wir einander erkennen, dann WISSEN wir, nicht auf Verstandesebene, sondern mit unserem Herzen. Wir wissen um unsere Verbundenheit, um unser EINS-Sein auf der spirituellen Ebene. Wir erkennen uns im Gegenüber und wir erkennen Gott, oder die Urquelle.
Die Folgen des Erkennens
Selbstverständlich bleibt solches Wissen nicht ohne Folgen. Der Augenblick des Erkennens ist ein Moment tiefer Liebe. Und Liebe verändert alles. In einem Augenblick des Erkennens, kann ich durchaus noch sauer auf mein Gegenüber sein, und doch vollkommen klar haben, dass wir nicht getrennt sind. Das was geschieht, geschieht auf der Ego-Ebene- und die Ebenen werden glasklar. Im Kleinen die Ego-Auseinandersetzung, die im Großen aber nichts daran verändert, dass wir verbunden sind. Und bevor wir uns versehen, verabschiedet sich der Groll…
Doch wie heißt es so schön, vor dem ernten muss gesät werden. Bevor wir dahin kommen, uns im anderen zu erkennen, braucht es das Sehen. Und damit die Bereitschaft, den anderen überhaupt wahrzunehmen. Die Menschen um mich herum spiegeln mir nicht nur mein Denken über mich, nein, sie haben auch eigene Bedürfnisse und Wünsche.
Siehst du, wenn deine Kollegin, dein Geschäftspartner, dein Kunde gerade traurig ist? Oder wenn es ihm/ihr nicht gut geht? Wie gut schaust du hin, und siehst mit deinem Herzen?
Erinnere dich daran, wie es war, als du gesehen wurdest. Wie gut es sich anfühlt, es wert zu sein, dass jemand anderes aufmerksam dir gegenüber ist.
Und dann kommt irgendwann auch das ERKENNEN, sowohl deines eigenen Wertes, wie auch des Werts der anderen.
Nicola
Dezember 12, 2016 — 11:28 am
Hallo liebe Anne-Ruth,
ein sehr schöner Artikel und ich habe mich auch schon sehr viel damit befasst.
Ich denke beim Erkennen geht es doch darum, an dem gesagten und getanem vorbei zu sehen und in das Licht zu schauen, das ein jeder von uns ist. Nicht die Taten und die Worte bewertend, sondern anerkennend, das wir alle doch eigentlich nur Liebe sind.
Und ich habe schon so viele berührende Momente in meinem Leben erlebt, wo Fremde einander geholfen haben, weil sie aufmerksam waren.
Meine schönsten Tage sind auch die, an denen ich wie auch immer irgend jemand behilflich sein konnte.. und sei es auch nur eine Kleinigkeit!!! Vielleicht weil man sich in diesen Momenten erkennt, wer wir wirklich sind.
Ganz herzliche Grüße
Nicola