Wohin ich blicke, mit wem ich es auch zu tun habe, anscheinend denken alle anderen Menschen anders ich. Kennst du das, das Gefühl, wenn alle anderen  anders sind?

Der Blick in die Ohnmacht

Das vergangene Jahr hat einige Dinge deutlich gemacht, die vorher im Verborgenen lagen. In erster Linie tief in uns selbst. Wer hätte gedacht, dass sich Freundschaften und Familienmitglieder so auseinander dividieren könnten, wenn es ans Eingemachte geht. Das C- Thema spaltet, spaltet Menschen, Nationen und jeder, und da gibt es keine Ausnahme, ist mit Gedanken und Gefühlen in Kontakt gekommen, die sich vorher gut im Unbewussten versteckt hatten.

Wer bin ich?

Jeder Mensch geht mit diesen Themen allerdings anders um. Für jeden ergibt sich ein ganz ureigenes Lernfeld, das auch Menschen, die anscheinend auf der gleichen Seite stehen, einander nicht mehr verstehen lässt.

Und das war auch richtig so. Erst mal geht es überhaupt nicht darum, sich mit anderen zu verständigen. Wie soll das denn auch gehen, wenn ich noch nicht mal mit mir selbst sprechen kann?

Wenn ich gar nicht weiß, wer ich bin, und was mich ausmacht? Wie soll ich da Menschen finden, die genauso ticken, wie ich?

Der Staat hilft mit

Dieses Isoliertsein, das dann ja auch noch staatlich verordnet wird, bringt so viele Gefühle an die Oberfläche, natürlich erstmal die, die ich partout nicht haben will. Angst, Wut, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein (nein, das sind nicht die gleichen Dinge, sondern Facetten die gesehen werden wollen)

Und diese Themen sind alt, uralt. In der Regel auch nicht aus diesem Leben, aber in diesem Leben können sie endlich erlöst werden. Von jedem, der dazu bereit ist. Doch auch hier scheiden sich wieder Geister. Die einen gehen schnurstracks durch die Gefühle und sind schnell bereit, sie hinter sich zu lassen, los zu lassen und zu heilen. Andere brauchen einen anderen Weg. Vielleicht den Weg des Widerstands, oder den Weg der Angst. Einige sind bereit, auf all das Geschehen in Liebe zu schauen, andere kommen mit Leid der verschiedensten Couleur in Kontakt.

Der Point-of-view

Letzteres scheint verbreiteter zu sein, vor allem aus Sicht derer, die sich für den liebevollen Weg entschieden haben. Und da kommt dann das Gefühl auf, auf weiter Flur ganz alleine zu sein. Liebe schützt nicht vor solchen Gefühlen. Auch dieser Weg geht durch die Wut, die Angst und anderes tief im Unbewussten Verborgenes.

Wenn alle anderen anders sind

Für alle, die sich auf weiter Flur alleine wähnen besteht der Weg darin, sich der vermeintlichen Eins-amkeit zu stellen, zu erkennen, dass es sich um ein All-Eins-Sein handelt, und sich durch das so fremde Denken der Menschen um sich herum nicht aus der Mitte werfen zu lassen.

Zugegeben, nicht einfach in einer Zeit, in der eine anscheinende „Horror“-Nachricht die andere jagt, einer Zeit, die in einigen Dingen so sehr an vergangene, schlimme Zeiten erinnert. Und das absichtlich, denn sonst kämen wir ja nicht an die unerlösten Themen unseres Volkes, die wahrscheinlich auch mit dem Geschehen zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts zu tun haben.

Perspektivwechsel

Also erinnere ich mich immer wieder daran, mich aus der Frosch- in die Adlerperspektive zu erheben, um mit genügend Abstand das Chaos und den Wahnsinn zu betrachten, ohne mich davon einfangen zu lassen. Und manchmal kann ich sogar feststellen, dass ich gar nicht so alleine in meinem So-Sein bin…hurra.