Dieser Halb-Satz aus “Ein Kurs in Wundern” hat es echt in sich, denn er geht folgendermaßen weiter: nichts Unwirkliches existiert. Darin liegt der Frieden Gottes. Nichts Wirkliches kann bedroht werden – da entsteht eine Ebene des Seins, die für uns immer noch so unbegreiflich ist.
Geht es hier doch um die Wirklichkeit hinter unserer vermeintlichen Wirklichkeit. Heute Abend während einer Meditation tauchte dieser Satz plötzlich auf. Schon lange hatte ich nicht mehr an ihn gedacht. Doch jetzt ist er in mir so sehr präsent.
Was ist die Wirklichkeit?
Vor einiger Zeit schrieb ich darüber, wie wirklich unsere Wirklichkeit ist. Doch hier geht es heute um eine andere Facette. Wir haben ohnehin alle unsere sehr persönliche Wirklichkeit, die durch unser Denken geprägt ist. Doch im Endeffekt ist all dies nur eine Illusion. Ein Traum, in dem wir leben, den wir träumen. Doch wer ist der Träumer?
Oder besser gesagt, was ist der Träumer? Jeder von uns hält sich ja für einzigartig und allein.
Oh, Einzigartig sind wir alle. Jede Facette des großen Seins ist anders, doch letztlich sind wir dies, Facetten des großen Seins. Wir sind die individuelle Ausformung aus einem einzigen Sein, dem Göttlichen. Und wir träumen den Traum der Trennung. Dieser Traum ist nicht wirklich – und existiert im Grunde nicht.
Nichts Wirkliches kann bedroht werden
Das bedeutet nichts anderes, als dass wir unsterbliche Wesen sind, unverletzbar in unserem wahren Sein. Kein Angriff kann uns etwas anhaben, selbst wenn dieses Gefäß, in dem wir hier den Traum leben, verletzbar ist.
Als ich mich vor vielen Jahren mit diesen Worten auseinander setzte, hat es mich schon ganz schön geschüttelt. All dies hier eine Illusion? Nicht Wirklich?
Und später lernte ich über Körperebenen, über die Körperseele und noch so vieles mehr, was mich verwirrte. Wenn das doch alles eine Illusion ist, spielt dann überhaupt irgendetwas eine Rolle?
Ist dann nicht eigentlich alles egal, was wir tun?
Die Antwort darauf ist Ja und Nein. Im Grunde ist es egal, weil es eben um Erfahrungen geht, und die sind alle gleichermaßen gültig. Und Nein, weil wir, um aus diesem Traum zu erwachen lernen müssen, auf unser Herz zu hören und mit den Augen der Liebe zu sehen.
Aber ich lernte auch – dieses hier, diese „fleischgewordene“ Lernebene auf der wir uns befinden, ist zwar eine Illusion, aber nichts davon ist getrennt von Gott. Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze, kein Stein ….auch die Erde selbst nicht. Alles ist Eins. Und beseelt mit einem unsterblichen Bewusstsein.
Worum geht es dann?
Im Moment geht es vorrangig darum, das Bewusstsein für das wirkliche Leben, also das Sein hinter dem Schleier zu entwickeln. Und die Angst vor dem Tod zu überwinden. Diese Angst lähmt uns viel mehr, als den meisten bewusst ist. Um nicht an Tod und Sterben denken zu müssen, setzen wir jegliche Vermeidungstaktik ein, die uns verfügbar ist.
Und dazu wird sehr viel unserer Kraft gebunden, die uns dann für andere Dinge, wie Leben, nicht zur Verfügung steht. Hinzu kommt, dass Angst eine machtvolle Emotion ist, die bestens dazu geeignet ist, uns zu lähmen. Diese Lähmung, man könnt schon fast Starre dazu sagen, bewirkt, dass sich jede Entwicklung hin zu einem freieren Sein (für Alle) enorm verzögert.
Erst wenn wir alle die Angst überwunden haben, kann es echte Freiheit geben. Und daraus entsteht Frieden.
Nichts Wirkliches kann bedroht werden, nichts Unwirkliches existiert. Darin liegt der Frieden Gottes.
Ist das nicht ein genialer Satz?
Nicola
Februar 9, 2017 — 6:20 pm
Hallo liebe Anneruth,
ja ein wunderschöner Satz über den ich auch erst lange nachdenken musste, als ich ihn vor Jahren gelesen habe. Ich habe das Buch 3 mal angefangen zu lesen, und auch die Übungen gemacht.. und 3 mal abgebrochen. Ich habe beim 1 Lesen so gut wie nichts verstanden, beim 2. Mal etwas mehr und beim 3 Mal habe ich die Wahrheit hinter den Worten mit dem Herzen verstanden, soweit ich behaupten kann, es verstanden zu haben. Und dieser Satz kommt mir immer wieder über den Weg…. und wenn ich darüber nachdenke und nachfühle, komme ich immer wieder zum Schluss, das wir nicht unsere Gedanke und unsere Taten sind. Denn alles was wir erleben ist eine Interpretation. Es gibt weder Gut noch Schlecht, denn alles kann interpretiert werden…. Wir bekommen nur Bilder und was wir daraus machen, ist unsere Geschichte und hat mit Realität nichts zu tun. Wir sind der neutrale Beobachter aus einer höheren Warte…das was nicht bedroht werden kann…vereinfacht .. unsere Seele und doch denke ich, dass das sogar noch mehr ist….. so viel zu ich habe den Kurs in Wundern verstanden…. für mich verstanden müsste es eigentlich heißen, denn in Worte kann man es eh nicht fassen….
Ganz liebe Grüße Nicola
Harald Kehl
Februar 10, 2017 — 6:37 am
ein genialer satz, der in mir sofort den frieden spüren lässt, der unzerstörbar ist. wir wissen soviel, viel zuviel, dieser eine satz wirklich verinnerlicht, reicht völlig aus, um voller vertrauen und ohne angst zu leben.
birgit moser-alcer
Februar 10, 2017 — 11:29 am
hi zusammen.
ich freue mich hier bei nebadonia etwas vom KURS zu lesen….
es kommt recht selten vor… hier auf der seite.
danke und namaste` birgit
Dimi66
April 25, 2020 — 7:21 am
“Nichts Wirkliches kann bedroht werden, nichts Unwirkliches existiert” – ist das nicht nur eine etwas umständliche, kryptische Fomulierung einer altbekannten, fast schon trivialen Erkenntnis: Wahrheit ist das Unveränderliche (somit das Nicht-Gefährdete) Unwirklichkeit das Veränderliche (somit das Relative, zeitlich Begrenzte)? Beide gehören aber ebenso komplementär zusammen wie Einheit und Vielfalt, wie Ein- und Ausatmen.
Es geht nicht darum, den Traum der Maya zu beenden, sondern ihn zu durchschauen. Trennung existiert und wird immer existieren, da sie schöpfungsimmanent ist! Gleichzeitiger Nondualismus und Dualismus sind – wie Einheit in der Vielfalt – ein Paradox, das immer aufgespannt bleibt, und das es – wie die Liebe – einfach nur auszuhalten gilt – auf immer höherem, intensiveren, innigerem, somit friedvollerem Niveau (das Höchste ist zugleich das Innerste, Ewige, Unveränderliche, Wahre, das reine Sein).